tSicet5iebreclite TamSlfen3eS-tung der Sinne Siebrecht HERAUSGEGEBEN VON HANS ALEXANDER SIEBRECHT WERKLEHRER A.D. KASSEL • ADOLFSTRASSE 17 Nr. 8 SOMMERAUSGABE 1952 inla/Jung zum Jrilien grölgen, ciamiliertiag der Sippe Siebrecht, am Pfingstsonntag, dem 1. Juni 1952, in Bodenfelde/Weser. Alle Sippenangehörigen, Sippenverwandten und Freunde unserer Sippe sind hiermit herzlichst eingeladen. 1.A. Hans Alexander Siebrecht Die Gemeinde Bodenfelde heißt hiermit die Sippe Siebrecht, deren Angehörige schon seit 1670 hierselbst ansässig sind, zu ihrem diesjährigen Familientag herzlich willkommen. Wir wünschen der Tagung einen harmonischen Verlauf und einen guten Erfolg. Bodenfelde, den 20. 3.-52 Der Bürgermeister: Der Gemeindedirektor: Der Vorsitzende des Verkehrsvereins: gez. Friedrich Kruse gez. jansen gez. Thiele Programm: Empfang und Begrüßung der Tagungsteilnehmer im Hotel „Sollinger Hof", Bodenfelde. Abmarsch vom „Sollinger Hof" nach Lippoldsberg. (1.5 1= 30 Minuten, für Gehbehinderte steht ein Omnibus *tu Verfügung). Feierstunde bei dem Dichter und Schriftsteller Dr. Hans Grimm in seinem Klosterhof auf dem Lippoldsberg. Rückmarsch nach Bodenfelde. Gemeinsames Mittagessen im Gasthaus „Zum Weserstrand" Inh. Kempe. 15.00 Uhr Gefallenen-Ehrung am Kriegerdenkmal anschließend Toten-Ehrung auf dem Boden. Felder Friedhof. 17.00 Gemeinsame Kaffeetafel bei Kempe. (Den Suchen spenden die Sippenangehörigen von Bodenfelde, Wahmbeck, Wiensen, Maar, Eschersbausen, Cammerborn, Gierswalde, Volpriehcrusen und Sohlingen). Begrüßung der Gäste, Ehrungen, Ansprachen, Unterhaltung und Tanz. Das 400-jährige Bestehen des Siebrecht'schen Familienwappens war 1948 die Veranlassung zur Abhaltung des ersten großen Familientages in Kassel. 1950 stand im Mittelpunkt des zweiten großen Familientages, unser Stammhaus, die Borneismühle in Meinbrezen/Weser. In diesem Jahre wird die Begegnung der Sippe Siebrecht mit dem berühmten Dichter und Schriftsteller Dr. Hans Grimm, in seinem Klosterhof auf dem Lippoldsberg, den Höhepunkt unseres dritten großen Familientages in Bodenfelde/Weser bilden. Die Beziehungen unserer Sippe zu dem Dichter bestehen darin, daß er die Heimat unserer Vorfahren, das Weserbergland, in sei- nem weltbekannten Roman „Volk ohne Baum" unübertroffen beschrieben und die dort lebenden Menschen lebenswahr geschildert hat. Außerdem stammen die Vorfahren der Familie Grimm ebenfalls aus dem Weserbergland, wo sie durch Generationen als Pfarrer und Lehrer in Odelsheitn gelebt haben. Wir danken dem von uns hochverehrten Dr. Hans Grimm für seine Bereitschaft und außerordentliche Freundlichkeit, die Sippe Siebrecht in seinem Wohnsitz begrüßen und zu ihr sprechen zu wollen und bitten ihn, seine Sympathien auch fernerhin unserer Sippe zu erhalten. -30--- Bodenfelde und die Sippe Siebrecht Hans Alexander Siehrecht Dieterich und Philip Luley, beide aus Bodenfelde. Am 10. 10. 1696 beantragt Matthias S. bei der fürstlichen Kammer zwei neue Mühlensteine. Matthias S. ist auf Grund der vorhandenen Akten von 1677 bis 1699 als Pächter der Bodenfelder Mühle nachweisbar. Sein Streben war aber nicht nur, den Pachtvertrag, welcher auf 6 Jahre ausgestellt wurdet immer wieder zu erneuern, sondern auch das Vermögen, welches er erheiratet und erworben hatte, seiner kinderreichen Familie zu erhalten und den Grundbesitz zu vermehren, wie aus den nun folgenden Aktenauszügen zu erkennen ist. „Nienover, den 18. 8. 1685. Der Müller Matthias 8. zu Bodenfelde produzierte eine Obligation, nach der Wilhelm Hilekeman ihm 61 Taler schuldig geworden ist. Hilekeman verpflichtet sich zur Zahlung in zwei Terminen. Falls diese Termine nicht eingehalten werden, soll S. sich au dem Unterpfand schadlos halten." „Nienover, den 26. 4. 1686. Der Müller Matthias 8. zu Bodenfelde nebst seiner Frauen Bruder Wilhelm Hilekeman und dessen Hausfrau Ilsabey Margrete Seiffen erschienen vor dein Amte. Der Müller brachte vor, daß er am 18. 8. 1685 von seiner Schwägerin die Ölmühle zu Bodenfelde für hergeliehene 61 Taler als Unterpfand zugesprochen erhalten habe. Da das Ehepaar Hilekeman die beiden versprochenen Zahlungstermine nicht eingehalten habe, verlange er die Mühle. Es wird ein Vergleich geschlossen, daß ein anderer Schwager des Ehepaares Hilekeman, namens Hans Jacob König, die Halbscheid der Mühle antreten solle, die andere Hälfte Matthias 8." ..?Nienover, den 21. 5. 1692. Zacharias Wessel verkauft an den Müller Matthias S. zu Bodenfelde ein halbes Brauhaus für 40 Taler." "Am 15. 5. 1699 verkauft Jürgen Klieves eine Wiese von 11h Morgen für 12 Reichstaler an Matthias S. zu Bodenfelde." Als fürsorglicher Vater war Matthias S. auch dafür, daß seine Kinder etwas Tüchtiges lernten. So hat er seinen Sohn Matthias (1V-11) neben dem Müllerberuf auch noch das Zimmerhandwerk erlernen lassen. Zu diesem Zweck schickte er ihn zu erfahrenen 1Kft 1 12.7 Ae...., Ni gewesenen Pächters der Herrschaftlichen Mühlen zu Bodenfelde den Bauw undt Zimmerkunst fleißig obgelegen, sondern auch selbiges beßer zu eriehrnen sich im Fürstenthum Hessen zu Deißel auch Ohlsen eine Zeit auffgehalten, wird der Wahrheit zu steuer auff gebührendliches Ansuchen hiermit Ambtewegen attestiert. Nienover, den 12. 12. 1716. gez. Bernhard R. Voll" Als Matthias 5. sich in seiner Familienehre stark gekränkt fühlte, hat er sofort gegen den Verlobten seiner Tochter Maria, Klage erhoben und auch erreicht, daß derselbe für sein ehrloses Verhalten bestraft wurde. „Nienover, den 7. 7. 1694. 5. aus Meyerbrecksen (Meinbrexen) erschien beim Amt und erklärte, daß Martin Beverung seiner Tochter Maria die Ehe versprochen habe, sie aber nach der öffentlichen Verlobung in Schimpf und Schande habe sitzen lassen. 5. verlangt die Erstattung der dadurch gehabten Unkostend Martin Beverung ist in Kriegsdiensten. Es werden ihm daher von seinem Eigentum zwei Morgen Roggen gepfändet." Der schon genannte Matthias 5. (IV-11) wird 1716, also zwei Jahre nach dem Tode seines Vaters Matthias (III-9), Amtsmüller in Katlenburg. Nachdem dessen Sohn Johann Justus 5., Müller der Steinsmühle zu Kleinlengden war, betrieben die weiteren Nachkommen dieser Familie durch zwei Generationen, die in ganz Süd-Hannover leistungsfähigste Rhumemühle in Northeim. Die heute lebenden Angehörigen dieser sogn. Northeimer-Linie unserer Sippe, welche als Müllerfamilie von Meinbrexen über Bodenfelde, Katlenburg, Klein-Lengden nach Northeim gekommen war, sind: Farn. Erich S., Kaufmann, Jena/Th. Gertrud Borkmann geh. S.. Berlin - Walter 5., Monteur, Minden Fam. Fritz 5., Dipl.- Ing., Bensheim - Willy 5., Techniker, Kippenheim/Baden - Valerie 5. geb. Seeter, Stuttgart - Erika von Hellberg geb. 5., Stuttgart - Farn. Adolf 5., Ing., Kassel - Ursula Stötzner geb. 5., Frankfurt/M. - Melanie 5. geb. Werner, Kassel -Dr. phil. Christel Lehmann iTintec en..-J 9 Jeseeirseis. le.P7 Sieben Angehörige der Northeimer-Linie sind u6 die Mitte des vorigen Jahrhunderts nach Amerika ausgewandert. Ob von ihnen eLnoch Namensträger leben, ist mir bis jetzt noch nicht bekannt. ‘rs.e„ -r. üt, 154 , -4 'es ote Der zweite Sohn des alten Müllers Matthias S. in Bodenfelde, Otto Friedrich S. (IV-12). wurde Müller zu Hardegsen. „Nienover, den 31. 7, 1739. Dem Müller Otto Friedrich 5. wird die zu Hardegsen belegene herrschaftliche sogenannte „Vorder Mahlmühle" vom 1. Mai 1739 an auf 3 Jahre verpachtet. 'Er setzt seine Ölmühle nebst Wiese und Garten in Bodenfelde und seinen im Fahrenfelde belegenen Garten als Kaution ein. Die Kautionsstücke hat er von seinen verstorbenen Eltern geerbt." Sechs Jahre später pachtet Otto Friedrich S. abermals die Hardegser Mühle. „Nienover, den 12. 8. 1745. Dem Müller Otto Friedrich S. wurde von der Kgl. und Kurf. Kammer zu Hannover die zu Hardegsen belegene herrschaftliche sogenannte ',Vordere Mahlmühle" vom 1. Mai an auf drei Jahre verpachtet. Da er Kaution stellen muß, verpfändet er seine in Bodenfelde belegene Ölmühle, seine vor Bodenfelde im Hasenbeutel belegene Wiese, der Vogelsanger genannt, und seinen im Fahrenfelde belegenen Garten. Diese Stücke hat er von seinem verstorbenen Vater geerbt." Außerdem liegen von Otto Friedrich S. noch folgender Tauschund ein Kaufvertrag vor : „Nienover, den 4. 9. 1744. Otto Friedrich 5., Müller zu Hardegsen, hatte mit seiner verstorbenen Schwester, Johann Henrich Richters Ehefrau, einen Garten gegen eine Wiese eingetauscht. Beide Stücke stammen aus der Erbschaft ihrer Eltern. Er bittet das Amt um Genehmigung des Tausches. Diese Wiese hatte Dorothea Elisabeth S. mit Genehmigung ihres Ehemannes Johann Henrich Richter an ihren Bruder Otto Friedrich 5. übergeben." „Nienover, den 16. 4. 1746. Otto Friedrich 5. aus Hardegsen verkauft an Jürgen Christoph Fricke eine Wiese für 14 Taler." 1 Sippenveranstaltungen 1 Uslar/Selling. Am 27. Jan. 1952 fand im festlich geschmückten Ballsaal des Hotels Menzhausen in Uslar der Solling-Familientag der Sippe Siebrecht statt Unter der Leitung unseres lieben Sippenbruders Wilhelm Siebrecht-Uslar, der unermüdlich die Voraussetzungen zum guten Gelingen der Veranstaltung geschaffen hatte, begingen die im Solling ansässigen Siebrechts mit ihren Gästen aus Kassel, Meinbrexen, Derental, Northeim und Katlenburg, ihren ersten kleinen Familientag. „Der Sollinggruß", darigeboten vom Doppelquartett des Uslarer „Männergesangvereins Liedertafel 1839", bildete den Auftakt zum yes__ A: A Otto Friedrich 5. wurde nach Hardegsen Mühlenpächter zu 'Westerhof und starb 1775 als Müllermeister in Haersen. Sein Sohn Joh. Conrad Friedrich S. war Müllermeister in Willen-hausen. Und dessen Sohn, Georg Heinrich 5., kehrte wieder in die Bodenfelder Mühle zurück, indem er am 24.4.1798 in Bodenfelde Johanna Charlotte Ramstein, die Tochter des herrschaftlichen Mühlenpächters Heinrich Christian Ramstein zu Bodenfelde, heiratete. Die männlichen Nachkommen dieser Müllerfamilie haben sich als Landwirte, Gastwirte und Metzgermeister um 1840 in Waldkappel, Bez. Kassel, niedergelassen. Die heute lebenden Angehörigen dieser sog. Waldkappeter-Linie unserer Sippe sind: Gutsbes. Heinrich S. und Frau - Otto S. - Landwirt August 5. - Elisabeth S. geb. Reinhard - Marie Luise 5. - Gastwirt Fritz 5. und Frau - Wilhelmine Heinemann geb. 5. - Berta Kahnt geb. 5. - Berta Stengler geb. 5., alle in Waldkappel. Farn. Dr. vet. August S., Tierarzt in Neunkirchen/Westf. -Dr. med. Gertrud Alpen gei) S., Hamburg - Dorothee Alsen geb. 5., Friedricheburg/Schleswig. Die oben ausführlich behandelten Müller-Familien unserer Sippe, sind nur vorübergehend in Bodenfelde ansässig gewesen. Die bis zum heutigen Tage in Bodenfelde und Wahmbeck seßhaft gebliebenen 8.-Familien entstammen alle dem Zimmermann Hinrich Wilhelm S. (IV-4), welcher um 1715 von Camtnerborn nach Bodenfelde umgesiedelt war. Dessen Vater, Henrich 6. war am 9. 11. 1647 in Meinbrexen geboren und hatte 1671 nach Caulmerborn geheiratet. In den älteren Jahrgängen der Bodenfelder Kirchenbücher sind nur selten die Berufe der Männer angegeben. Bei einzelnen Sippenangehörigen ist eingetragen: Ackermann, Handarbeiter. Ab 800 heißt es: Landwirt, dann tritt ein Schuhmacher auf, welcher 'eh in Wahmbeck niederläßt. 'Man kann mit Bestimmtheit annehmen, daß in früheren Zeiten alle Siebrechts in Bodenfelde mehr oder weniger Ackerbau betrieben haben. Da, wo die Erträgnisse desselben nicht ausreichten, die oft kinderreiche Familie zu ernähren, oder wo durch schlechte Ernten oder Verluste im Viehbestand ein Verdienen durch Aufnahme fremder Arbeit notwendig wurde, sind die Männer in das Bodenfelder Salzwerk, oder in die Pottaschensiedereien, oder in die bei Carlshafen gelegenen Steinbrüche zur Arbeit gegangen. Andere wieder werden für die Uslarer Eisenhütte, die Glashütte von Amelith, auch für Polier mit seiner Spiegelschleiferei und -poliererei, Fuhren zur Bodenfelder Schlagd übernommen haben. Auch die Schifferei und Fischerei als mit die ältesten Gewerbe von Bodenfelde, werden manchem Arbeit und Brot gegeben haben. Nicht zuletzt werden die ausgedehnten Waldungen der Umgegend von Bodenfelde Verdienstmöglichkeiten verschiedenster Art geboten haben. Das heute in Bodenfelde vorhandene große Industriewerk beruht auf dem Holzreichtum des Weserberglandes. Die Seßhaftigkeit unserer Bodenfelder Sippenangehörigen und ihrer Vorfahren beweist, daß die Lebensgrundlagen der Familien immer ausreichend gewesen sein müssen. Auch spricht dafür die Tatsache; daß, soweit mir bekannt, aus Bodenfelde und Wahmbeck keine Auswanderung eines Sippenmitgliedes nach Obersee vorgekommen ist. Die heute in Bodenfelde wohnhaften Sippenangehörigen sind: Fam. Heinrich 9., Holzmeister a.D. - Fam. Hermann 5. 1, Bauer - Fam. Rudolf 8., Pensionär - Fam. Friedrich 5., Maurer -Fam. Karl 5 , Bauer - Hennv Gläser geb. S. - Auguste Blomeyer geb. S. - Minna Henke geb. S. - Hiltrud Horstmann geb. S. - In Wahmbeck: Karl 5., Bauer - Emmy Schirrmacher geb. 5. - Frieda Eckhardt geb. 5. Alle oben genannten gehören der Badenfelder-Linie an. Dagegen stammt das in Bodenfelde ebenfalls ansässige Geschwisterpaar: Hermann S. II und Fam. u. Emma Bickrneyer geb. 5. aus Wiensen und gehören dieselben dementsprechend der Wienser-Linie an. galt unserem lieben Sippenvater Hans Alexander und seiner Gattin lila, denen er als Zeichen unserer Dankbarkeit und Anerkennung eine Radierung vom altehrwürdigen Uslarer Rathaus überreichte. Der Höhepunkt des Familientreffens war die Ansprache von Hans Alexander Siebrecht, der den Werdegang der Sollfinger Siebrechts schilderte. Eine Stammtafel veranschaulichte den derzeitigen Stand der Familienerforschung im Solling. Der Vortrag hinterließ auf alle Zuhörer einen sehr aufschlußreichen Eindruck, welcher durch den reichlich gespendeten Beifall zum Ausdruck kam. Es folgte ein herzliches Gedenken an alle Sippenverwandten, de- (1,•1,Zolr.nt 1-riahpr nicht tlia Vprpinionno mit ihren - 82 - Besondere Freude bereiteten die telegraphischen und brieflichen Grüße und Glückwünsche zu einem harmonischen Verlauf des Solling-Familientages, aus Kassel, Gelsenkirchen, Halberstadt und Bensheim. Allen, die an diesem Tage unserer gedacht haben, sei herzlichst gedankt. In dem gemütlichen Teil wurde sich bei gutem Kaffee und gespendetem Kuchen eifrig unterhalten und manche amüsante Darbietung zur Erheiterung vorgetragen. Noch lange blieben die Siebrechts aus dem Solling mit ihren lieben Gästen bei fröhlichem Tanz zusammen, und als sie sich verabschiedeten, geschah dies mit dem Wunsche, sich am bevorstehenden großen Sippentag in Bodenfelde ebenso vergnügt wiederzusehen. Welche Beachtung der Solling-Familientag in der Öffentlichkeit gefunden hatte, konnte man daraus ersehen, daß die „Sollinger Nachrichten" und das „Göttinger Tageblatt" ausführliche De-richte über unseren Familientag brachten. Karl Siebrecht, Cammerborn 25 Kassel. Winterwetter beherrschte das Straßenbild, als am 3. Febr. 1952 die Kasseler Familien der Sippe Siebrecht zu einem kleinen Familientab, unter dem Motto: „Siebrechts-Sippen-Kreppei-Kränzchen um die Jahrhundertwende", sich zusammenfanden. Unser bewährter Hans Alexander Siebrecht und seine nicht zu vergessende liebe Frau lila begrüßten auf das herzlichste die eintreffenden Teilnehmer, so daß schon von Anfang an eine ungezwungene Fröhlichkeit herrschte. Lange Röcke, Kopf- und Umhängetücher mit und ohne Fransen, bescheidene Kapotthütchen, mit Straußenfedern garnierte Pariser Modelle, Schlauchhosen, Gehröcke und Schwenker, Vatermörder, Praline und Schülermütze, Schnauzbart und Koteletten, Zwicker mit wollener Sicherheitsschnur, Lorgnette an langer goldener Kette, weiße Glacaandschuhe, schwarze Lackschuhe ä la Potsdam, Pompadour, Granatschmuck und Uhrketten von geflochtenem Frauenhaar aus der Jahrhundertwende, feierten Auferstehung. Kurz gesagt, die Kostümierung war vorzüglich und trug wesentlich zur köstlichen Stimmung bei. Die Freude erreichte aber ihren Höhepunkt, als ein Omnibus mit Sippenverwandten aus dem Ruhrgebiet und Westfalen angekündigt wurde. Ein Tusch der Hauskapelle - aller Augen richten sich zur Saaltür - und hereinmarschiert kamen 20 Sippenangehörige aus Gelsenkirchen, Bochum, Bosseborn, Ottbergen, >ekel, Godelheim und Höxter, in Bergmanns-, Post- und Feuerwehruniformen, altmodischen Stadtbekleidungen und ehemaligen Bauerntrachten - ein farbenfroher Umzug - angeführt von unserem rührigen Sippenbruder Karl Siebrecht aus Gelsenkirchen. Sie alle wollten durch ihre Beteiligung unser Kreppelkrünzchen bereichern und zugleich ihre enge Verbundenheit mit uns Kasselanern bekunden, wofür wir ihnen von Herzen danken. An der mit frischen Blumen geschmückten Kaffeetafel wurde manches humorvolle Wort gewechselt und liebe alte Erinnerungen aufgefrischt. Kitte Hauskapelle unter Mitwirkung von Horst Siebrecht Kassel, steigerte die Fröhlichkeit, wobei herzlich gelacht, geschunkelt. gesungen und getanzt wurde. Da konnte man sehen, wie selbst von den älteren Jahrgängen nach bekannten Walzer-, Rheinländer- und Polkamelodien das Tanzbein fleißig bewegt wurde. Natürlich kam auch die junge Generation mit Tango, Rumba und Samba zu ihrem Recht. Zwischendurch stellten sich talentierte Sippenangehörige und -verwandte mit Liedern und Arien, humoristischen Vorträgen und Rezitationen vor, sodaß die gute Laune nie abbrach. Daß auch das jüngste Siebrecht-Baby nicht gefehlt hat, bewies der nasse Boden, der von den reichlich vergossenen Tränen, noch nachträglich mit Schrubber und Scheuertuch gesäubert werden mußte. Als die Abschiedsstunde schlug, konnte man von den frohgestimmten Teilnehmern des Kreppelkränzchens immer wieder den Wunsch hören: Also, auf Wiedersehen, Pfingsten in Bodenfelde! Welches Interesse die hiesige Presse unserem Familienfest entgegenbrachte, ersah man aus den Berichten der „Kasseler Zeitung" und der „Hessischen Nachrichten". Der leider einige Stunden später eingetroffene Gruß und Glückwunsch unseres lieben Sippenbruders Willi Siebrecht, Spediteur und Ratsherr in Uslar, sei hiermit noch allen Festteilnehmern bekanntgegeben. Trotz der kleinen Verspätung ist unser Dank dafür nicht weniger herzlich. August Siebrecht, Kassel, Gartenstr. 113 Familiennachrichten 1 Wieder hat der unerbittliche Tod zwei hockgeschätzte Angehörige der Sippe aus unserer Mitte gerissen, deren Verlust wir in tiefer Trauer beklagen. Architekt Karl Siebrecht, Hannover Ehrenmitglied des 13 D A *27. 1. 1875 Hannover 15. 2, 1952 Hannover Mit Karl Siebreoht verliert die Sippe einen ihrer beielhimiten und erfolgreichsten Angehörigen. Anläßlich seines 75. Geburtstages brachte unsere Familienzeitung Nr. 3 außer dem Bild seinen beruflichen Werdegang und eine Würdigung seiner Lebensarbeit. Eine Hannoversche Zeitung schrieb in einem längeren Nachruf unter anderem: „Architekt Karl Siebrecht, hat ein rundes halbes Jahrhundert in seiner Vaterstadt gewirkt und in dieser Zeit ein bedeutendes und bezeichnendes Stück zu ihrer baulichen Bereicherung und Erdeuerung beigetragen." Emma Siebrecht Hundertmark, Cammerborn geb. Hundertmark * 14. 3. 11394 Cammerborn t 17. 3, 1952 Göttingen Emma Siebrecht Hundertmark war eine unserer treuesten Sippenschweatern im Solling. Mit größtem Interesse hat sie stete an unserem Sippenwerk Anteil genommen. über neun Jahre wartete sie in banger Sorge vorgeblich auf die Heimkehr ihres bei Stalingrad vermißten Sohnes Wilhelm. Ein Glücksstrahl, während ihres schweren Krankseins. war das von ihr über alles geliebte Enkelkind UrseL Infolge einer nochmals notwendigen Nieren-Operation in der Chirurgischen Klinik zu Göttingen, schied sie im Alter von 58 Jahren aus diesem Leben• nachdem sie als treue Lebensgefährtin 33 Jahre in glücklichster Ehe mit ihrem geliebten Mann, Freud und Leid gemeinsam getragen hatte. 1-0,hr. ihrem Andenken ! Doris Siebrecht, geb. Hansen-Hildesheim, Propsteiweg 3, beging am 2. 4. 52 bei gutem Wohlbefinden und außergewöhnlich geistiger Regsamkeit ihren 80. Geburtstag. Wilhelmine Siebrecht, geb. Hansmann-Boffzen, Krs. Höxter/Weser, feierte am 9. 4. 52 im Kreise ihrer Kinder und Enkel bei bester Gesundheit ebenfalls ihren 80. Geburtstag. So, wie sie 1950 in Meinbrexen am Familientag teilgenommen hat, hoffen wir, sie auch in diesem Jahre in Bodenfelde wiederzusehen. Marie Anna Siebrecht, geb. Thier-Leipzig 0.5, Bernhardtstr. 10, konnte am 23. 12. 51 die Glückwünsche ihrer zahlreichen Kinder, Enkel und Urenkel - 30 Familienangehörige - zu ihrem 75. Geburtstag entgegennehmen. Der Senior der Bökendorfer-Linie, Bauer Hermann Siebrecht, Bökendorf Nr. 58, Krs. Höxter/Weser, vollendete am 27. 2. 52 sein 75. Lebensjahr. Schon mit 22 Jahren mußte er, nach dem Tode seines Vaters, den elterlichen Hof übernehmen, dem er heute noch in bewundernswerter Frische vorsteht. Am 5. 1. 51 konnte Bürovorsteher Josef S i e b r e c h t, Essen/ Ruhr, Allbauweg 69, auf eine 50-jährige erfolgreiche Tätigkeit bei der Gelsenkirchener Bergwerks-Aktien-Gesellschaft zurückblicken. Nachdem er am 30. 12. 51 seinen 65. Geburtstag begehen konnte, wird er nun, bei Erreichung der Altersgrenze, in den wohlverdienten Ruhestand treten. Mögen ihm noch viele Jahre besten Wohlbefindens beschieden sein. Ihre Vermählung geben bekannt: Schmied Harry Horstmann, Bodenfelde - Hiltrud Horstmann geb. Siebrecht, Wahmbeck, den 4.3.51. Schmied Ewald Helmbrecht, Schoningen - Frieda Helmbrecht geb. Siebrecht, Bodenfelde, den 7.7.51. Bauer Ernst Siebrech t, gen. Somtnerberger, Wiensen -Luise Siebrecht geb. Siebrecht, Wiensen, den 26.10.51. Tischler Rudi K i r s c h, Siedlung Leistete] b. Kreiensen - Gertrud Kirsch geb. Siebrecht, Bodenfelde, den 27. 10. 51. Kraftfahrer Rudi Gläser, Bodenfelde - Henny Gläser geb. Siebrech t, Bodenfelde, den 22. 12. 51. Schmied Karl Künkele r, Meinbrexen - Christa Kü e keler geb. Siebrecht, Meinbrezen, im Februar 1952. Aetm ini-dinp und dlom innerpn Phrnaeren